Tom Fleetwood



Thomas "Tom" Fleetwood wurde am 6. Juli 1935 in Columbia, Missouri als Sohn eines College Professors geboren. Tom Fleetwoods Weg zum Dartsport verlief nicht unbedingt geradlinig und während seiner Ausbildung und zu Beginn seines Berufslebens wies gar nichts darauf hin, dass er eines Tages eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Dartsports in Amerika spielen würde. Tom studierte Philosophie, Ethik und Schauspiel. Wahrend seiner Studienzeit wurde er als Pastor der Christian Church ordiniert und hielt an den Sonntagen Gottesdienst in seinen Gemeinden statt. Fleetwood spielte Football bis er sich eine schwere Knieverletzung zuzog.
Er wurde Schauspieler, fungierte ab und an als Discjockey und arbeitete als stellvertretender Regisseur, spielte in ein paar Off Broadway Shows und gestaltete selbst zwei 15 Minuten Shows, die während der Weltausstellung 1963/64 in New York aufgeführt wurden. Er war dann vorübergehend arbeitslos, bis ihn ein alter Bekannter an eine Schule als Werkunterricht Lehrer mit Schwerpunkt "technisches" Zeichen und Holzbearbeitung vermittelte. Als Bühnentechniker hatte er bereits mit Holz gearbeitet, vom technischen Zeichnen hatte er aber keine Ahnung, leistete aber dem Vernehmen nach gute Arbeit. Um zur Schule zu kommen, wurde er von einer jungen Musiklehrerin im Auto mitgenommen, Della wurde seine Frau und unterstützte ihn später tatkräftig bei seiner Arbeit für den Dartsport.

Neben seinem Lehrerjob arbeitete Tom auch in einer Druckerei. Als deren Besitzer den Betrieb nach Kalifornien verlegte, gingen Tom Fleetwood und seine Frau mit. Della Fleetwood arbeitete auch in Kalifornien wieder als Musiklehrerin, Tom zunächst wieder einmal als Schauspieler. In seiner Eckkneipe kam Tom 1968 in Kontakt mit dem Dartsport und trat mit seinen Teammitglieder der SCDA - South California Darts Association bei. 1972 spielte er zusammen mit einigen Top Spielern aus Philadelphia als Vierer Team in der ersten Cleveland Extravaganza.
Sie gewannen nicht nur das Turnier, Tom lernte auch Bob McLeod und Barry Twomlow kennen, den englischen "Botschafter des Dartsport". Toms Begeisterung für den Dartsport brachte ihn 1970 in den Vorstand des kalifornischen Dartverbandes und 1972 wurde er dessen Direktor und damit auch der Verantwortliche für das von der SCDA seit 1970 veranstalteten des North American Open Darts Tournament. Damals war es noch nicht einfach in den USA, sich eine Dartausrüstung zu kaufen, also richtete Fleetwood eine Dartshop für den kalifornischen Verband ein.

Er vertiefte seinen Kontakt zu Barry Twomlow, und die Ehepaare Fleetwood und Twomlow blieben ihr Leben lang Freunde. Über Twomlow lernte Tom Fleetwood auch Stanley Lowy von Unicorn kennen. 1972 wurde Fleetwood Dartsportberater für Sportscraft, eine amerikanische Sportladenkette. Zusammen mit seiner Frau baute er Dart Ligen auf, beriet bezüglich Turnierorganisation, möglichen Formaten und Regeln. Auf Grund dieser Tätigkeit erkannte Tom, dass es unbedingt nötig war, eine nationale Organisation ins Leben zu rufen, die sich überregional um solche Dinge kümmerte.

So wurde Ende 1974 die ADO gegründet, die einheitliche Regeln verabschiedete. Zu diesem Zeitpunkt gab es in den USA lediglich die USDA von Bob McLeod als überregionalen Verband, der sich allerdings nahezu ausschließlich um die Organisation der US Open in New York kümmerte, über die man sich für die "News of the World" qualifizieren konnte. Wegen möglicher Interessenkonflikte zog sich Fleetwood aus dem Vorstand der SCDA zurück, blieb dem Verband aber verbunden. Seine Frau Della wurde 1983 zur Vorsitzenden gewählt.

Auch in den folgenden Jahren reiste Tom durch Amerika und beriet und unterstützte Ligen, Teams und Verbände. 1976/77 veranstaltete er im Auftrag von Sportscraft die Qualifikationen für die beiden Unicorn World Darts Championships in London. Während der Austragung dieser allerersten Weltmeisterschaft trafen sich auch die anwesenden Offiziellen und gründeten die WDF. Sowohl Tom Fleetwood als auch Bob McLeod waren nach London eingeladen, die WDF entschied sich nach gründlicher Überprüfung die ADO als nationale amerikanische Organisation aufzunehmen, weil sie ihren Kriterien besser entsprach. Nachdem diese Entscheidung getroffen worden war, wurde Tom Fleetwood zum Kassenwart der WDF gewählt und hatte die Position bis zu seinem Tod 2004 inne. Seine Frau trat bis zu ihrem Tod 2010 seine Nachfolge an. Die Unicorn World Darts Championship wurde nur zwei Mal ausgetragen und dann, möglicherweise wegen Vertragskonflikten mit der BDO, abgesagt.

Fleetwood flog in den folgenden Jahren regelmäßig nach England zu Unicorn, um sich über neue Produkte zu informieren, die er dann mit Hilfe von Sportscraft vertrieb. Reisen führten ihn auch zu den verschiedensten WDF Turnieren auf der ganzen Welt.

In den 1980ziger Jahren erwarben die Fleetwoods die Rechte am NAODT von der SCAD. In diesen Jahren kamen sie auch in Kontakt mit Dennis Minga, der in Hawaii die Royal Hawaiian International Dart Tournament veranstalten wollte, ein ganz besonderes Turnier, das von 1982 bis 1982 ausgetragen wurde. Zusammen gündeten sie die Triple Crown Productions, eine Turnier Promotion Gesellschaft, als drittes Turnier nahmen sie noch das Lucky Strike Darts America Tournament in Atlantic City dazu. Das Royal Hawaiian wurde später durch die Los Angeles Open ersetzt, aber obwohl ein entsprechendes Preisgeld ausgesetzt wurde, gelang es keinem Spieler, alle drei Turniere in einer Saison zu gewinnen.

1994 verkaufte die Eigentümer-Familie Sportscraft und die neuen Besitzer erklärten Tom, dass sie ihn nicht länger brauchen würden. Fleetwoods Arbeit in der ADO und für den WDF ging aber weiter. Fleetwood hat es immer bereut, dass er nicht gleich zu Beginn der ADO ein amerikanisches Ligasystem ins Leben gerufen hat - so etwas gibt es bis heute nicht - und dass die ADO mehr oder weniger ausschließlich mit Freiwilligen arbeitete und nie genügend Geld zur Verfügung hatte. Um 1998 fingen die Fleetwood an, sich auch mit E-Dart zu beschäftigen und erwarben die Firma Sundowner Darts. Die Firma hat ihren Sitz in Kalifornien und wird heute von Sandy Reitan Green geleitet, die als amerikanische Nationalspielerin große Erfolge feiern konnte. 2000 erkrankte Tom Fleetwood und starb 2004.
Wegen Toms Erkrankung hatten die Fleetwoods bereits 2000 die schon jahrelang erfolgreich ausgetragenen North American Open, an denen auch sehr viele internationale Spieler teilnahmen, an den Sponsor Accudarts abgetreten, der dann an Escalade Sport verkaufte. Irgendwie kamen die NAODT Rechte dann an die PDC, die bis 2009 die Las Vegas Desert Classics ausrichteten. Anfang 2010 ist auch Della Fleetwood gestorben. Eines der von ihnen begründeten und bis zu Dellas Tod auch von den Fleetwoods organisierten Turniere, die Las Vegas Open, wird auch heute noch ausgetragen.

Neben seiner Arbeit für den Dartsport war Tom Fleetwood auch viele Jahre lang Für die National Exchange Club Foundation zur Verhinderung von Kindesmissbrauch tätig und veranstaltete für sie Wohltätigkeitsturniere in ganz Amerika. Daneben baute er auch in seiner Heimatstadt Downey ein Zentrum zur Verhinderung von Kindesmissbrauch auf.












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